Ein Wäscheabwurf... und die Technik dahinter
Wussten Sie, dass allein in Deutschland jährlich ca. 3.000 Menschen dabei verunglücken, volle Wäschekörbe die Treppe hinunter zu tragen?
Ein Spielzeugauto auf der Treppe, ein Taschentuch, ein Legostein genügt... und schon nimmt das Unglück seinen Lauf!
Was ist ein Wäscheabwurf und wie funktioniert das Ganze?
Einfach gesagt: Oben rein - unten raus!
Ein Wäscheabwurfschacht funktioniert prinzipiell wie in der nebenstehenden schematischen Darstellung gezeigt: Ein senkrecht verlaufendes Rohr mit einem Durchmesser von 300 mm (typisch für Einfamilienhäuser) bis hin zu 450–500 mm (für gewerbliche Anwendungen wie Krankenhäuser, Hotels oder Pflegeheime) führt durch das Gebäude.
Auf den jeweiligen Etagen sind Einwurftüren vorgesehen, durch die die Wäsche direkt in das Fallrohr geworfen wird. Je nach baulicher Situation können diese Türen seitlich über ein sogenanntes „Türschurrenrohr“ angeschlossen oder oben am Rohr als Klappe ausgeführt werden.
Wie bei allen haustechnischen Anlagen ist für eine zuverlässige Funktion nicht nur hochwertiges Material entscheidend, sondern vor allem auch eine sorgfältige und vorausschauende Planung.
Ein Wäscheabwurfschacht sollte daher idealerweise bereits in der Planungsphase eines Neubaus berücksichtigt werden. Ein nachträglicher Einbau ist in bestehenden Gebäuden meist nur mit erheblichem Aufwand realisierbar – etwa im Zuge größerer Umbauten oder durch die Nutzung ungenutzter Schächte (z. B. alter Kaminzüge).
Es muss zwar nicht „um den Wäscheabwurf herum gebaut“ werden, jedoch sollte frühzeitig festgelegt werden, wo sich die Einwurfstellen befinden sollen – etwa im Bad oder Flur. Daraus ergibt sich idealerweise, dass der Waschraum (Hauswirtschaftsraum) direkt unterhalb dieser Stellen liegt.
Aus funktionalen Gründen sollte auf Bögen oder Winkel im Schachtverlauf möglichst verzichtet werden, da insbesondere leichte Wäschestücke (z. B. Socken oder Halstücher) hängen bleiben können. In solchen Fällen wird das festsitzende Wäschestück meist beim nächsten Einwurf eines schwereren Teils mitgerissen und gelangt dann wie vorgesehen in den Waschraum.
Wäscheabwurf-Schacht aus Kunststoff
Wäscheabwurfschacht aus Kunststoff
Einsatzbereich: Privathäuser (Einfamilienhäuser) ohne Brandschutzauflagen
Wäscheabwurfschächte aus Kunststoff (PVC) – im privaten Wohnbau meist mit einem Durchmesser von 300 mm – sind eine kostengünstige und einfach zu installierende Lösung für Einfamilienhäuser. Voraussetzung ist, dass keine spezifischen Brandschutzvorgaben oder sonstige behördliche Auflagen entgegenstehen.
Die Installation sollte möglichst ohne Bögen oder Krümmungen im Leitungssystem erfolgen, da es sonst in seltenen Fällen zu leichten Verstopfungen durch kleine Wäschestücke wie Halstücher oder Kindersocken kommen kann.
Dank des großzügigen Rohrdurchmessers von 300 mm stellen solche „Hänger“ jedoch kein ernsthaftes Problem dar. In der Regel reicht es aus, ein größeres oder schwereres Wäschestück nachzuwerfen, um die Blockade zu lösen.
Siehe auch: Schachtmaterial für Wäscheabwürfe in Kunststoffausführung
Wäscheabwurf-Schacht aus Edelstahl (V2A nach DIN 1.4301)
Einsatzbereich: Überwiegend gewerblich genutzte Objekte
Wäscheabwurfschächte aus Edelstahl kommen in der Regel überall dort zum Einsatz, wo spezifische Brandschutzvorschriften oder sonstige bauaufsichtliche Auflagen zu beachten sind.
Insbesondere in gewerblich genutzten Gebäuden – etwa in Hotels, Wohnheimen oder Krankenhäusern – ist der Einsatz von Edelstahlschächten gesetzlich vorgeschrieben. Kunststoffschächte sind in solchen Fällen in der Regel nicht zulässig.
Das von uns gelieferte Edelstahlmaterial entspricht durchgängig der Qualitätsnorm DIN 1.4301 und ist somit für die meisten gewerblichen Anwendungen geeignet und zugelassen.
Da der bauliche Brandschutz in Deutschland in die Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer fällt und die Auslegung der Vorschriften teils erheblich variieren kann, gilt grundsätzlich:
Vor der Planung und Installation eines Wäscheabwurfschachts in gewerblich genutzten Gebäuden ist immer Rücksprache mit den örtlich zuständigen Behörden zu halten.
Dies betrifft insbesondere auch die Ausführung der Wäscheeinwurftüren in den jeweiligen Stockwerken.
Siehe auch: Schachtmaterial für Wäscheabwürfe in Edelstahlausführung
Siehe auch: Wäscheabwurf in F30/F90 Brandschutzausführung